Für eine Woche übernahmen ab 15. Juli 2019 wieder die Kids das Kommando an der Medizinischen Universität Wien: Sie stürmten die 96 Lehrveranstaltungen der KinderuniMedizin, die heuer zum 17. Mal stattfand. Schwerpunkt war das Thema „Gene – Bauplan des Lebens“. Insgesamt 6.500 Studienplätze standen für interessierte Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren zur Verfügung.
„Gene sind nicht nur das Thema der diesjährigen KinderuniMedizin, sondern sind auch in der universitären Forschung zentral“, sagt Anita Rieder, Vizerektorin der MedUni Wien: „Die vertiefte Erforschung der Gene führt uns zum besseren Verständnis und damit zu verbesserten Therapien von Krankheiten. Es ist ein ganz neuer Zugang zu Gesundheit und Krankheit.“
Die Zukunft der Medizin liegt in der personalisierten Medizin, der so genannten Präzisionsmedizin – sie ist sicher eine der wichtigsten medizinischen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts. Jeder Mensch hat eine eigene ererbte Veranlagung, ob er/sie für bestimmte Krankheiten ein genbedingtes Risiko hat. Wenn zwei Menschen an der gleichen Krankheit leiden, kann es auch sein, dass sie auf Therapien unterschiedlich ansprechen, das sind die Gene. Ziel ist es, die PatientInnen in Bezug auf ihre individuellen, genetischen Eigenheiten hin ganz gezielt zu behandeln. Die Bedeutung der Gene vermittelt die KinderuniMedizin sehr vielfältig und spannend, denn, so Rieder: „Wir wollen bei den Kindern schon früh das Interesse an Wissenschaft und Medizin wecken“.
So tauchen bei der KinderuniMedizin zahlreiche Lehrveranstaltungen in die Thematik der Gene ein: „Wie deine Gene Knochen machen!“ beschreibt den Weg von der Zelle bis zum Skelett, „Das Buch des Lebens – und wie man darin liest“ erklärt, was wir durch die Analyse der Gene über uns erfahren können. „Unsere Gene unter der Lupe“ zeigt, was ein Genom ist und was es mit Mutationen auf sich hat.
Doch auch andere Themengebiete werden den neugierigen NachwuchsforscherInnen in dieser einen Woche an der MedUni Wien geboten. In den insgesamt 96 Lehrveranstaltungen rund um die Medizin können die Kinder Knochenpuzzles legen, erhalten Einblicke in Wackelzähne und Karies oder können sogar im Seminar „Wie operiert man am Gehirn?“ mit Hilfe eines Mikroskops an einem Gehirn (simuliert an einer Paprika) operieren.
Weitere spannende Themen der Seminare, Workshops und Vorlesungen reichen von „Auch DEINE Hände können Leben retten!“ über „Was passiert, wenn die Notärztin / der Notarzt mit Blaulicht kommt“ über „Das ABC des Impfens“ bis hin zu „Warum ist Opa immer so vergesslich?“.
Auszeichnungen für jahrelange Lehrtätigkeit
2019 werden drei Lehrende der MedUni Wien geehrt, die seit zehn Jahren bei der KinderuniMedizin in der Wissenschaftsvermittlung tätig sind: Gerlinde Gruber (Lehrveranstaltung „Komm, wir legen ein Knochenpuzzle!“), Johannes Schmid („Was passiert, wenn Bakterien in eine Wunde kommen?“) und Andreas Zajicek („Was passiert, wenn die Notärztin/der Notarzt mit Blaulicht kommt“).
Insgesamt umfasst die diesjährige KinderuniWien sieben Standorte mit rund 430 Lehrveranstaltungen und rund 4.200 teilnehmenden Kindern zwischen 7 und 12 Jahren. Die KinderuniWien endet am 20. Juli mit der Sponsion im Audimax der Universität Wien.