Österreich ist auf dem Weg zum Innovation Leader. Dazu ist es notwendig die Grundlagenforschung weiter auszubauen, technologieaffine Jungunternehmen (Start Ups) zu fördern und Patentanmeldungen zu forcieren. Eine optimale Infrastruktur spielt dabei eine bedeutende Rolle. Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und die MedUni Wien ziehen bis zum Wintersemester 2025 auf einer Nutzfläche von 35.000 Quadratmetern wesentliche Teile der Vorklinik am MedUni Campus Mariannengasse zusammen.
Von dieser Bündelung der Kräfte in einem Kompetenzzentrum für Grundlagenforschung und Lehre in unmittelbarer Nähe zur klinischen Forschung am MedUni Campus AKH erwartet man sich eine bessere Nutzung von Synergien und Infrastruktur, um noch schneller PatientInnen vom Nutzen der Grundlagenforschung profitieren zu lassen. Der Startschuss in Form eines Wettbewerbs zu dieser Investitionsoffensive in die Forschung und Lehre ist bereits für 2017 geplant, es werden vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft insgesamt 339,4 Millionen Euro investiert. Davon werden 283,9 Millionen in Forschungs- und Lehrinfrastruktur, sowie den Neubau der Vorklinik investiert. 55,5 Millionen in Erstausstattung und Einrichtung. Das wurde heute auf einer Pressekonferenz in Wien bekanntgegeben.
„Mit dem MedUni Campus Mariannengasse stärken wir den Life Science Standort Wien und leisten einen wertvollen Beitrag zur Qualität der medizinischen Versorgung. Künftig nutzen wir vorhandene Synergien und schaffen modernste Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung. In Summe investiert der Bund rund 340 Millionen, um die Innovationskraft zu steigern “, so Wissenschafts- und Forschungsminister Harald Mahrer.
Insgesamt 744 WissenschafterInnen vom Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, vom Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, vom Zentrum für Pathobiochemie und Genetik, vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik und dem Institut für Krebsforschung werden bis zum Wintersemester 2025 von ihren bisherigen Arbeitsplätzen in der Währingerstraße 10, 13 und 13a sowie in der Borschkegasse 8a und in der Schwarzspanierstraße 15 und 17 auf den MedUni Campus Mariannengasse übersiedeln. “Als nächsten Schritt zur Realisierung des Med Campus Mariannengasse starten wir einen Architekturwettbewerb. Bis zum Spätsommer 2018 steht das Siegerprojekt fest. Anschließend erfolgt die Detailplanung. Bei idealem Verlauf beginnen die Bauarbeiten Ende 2020. Mit Wintersemester 2025/26 geht der neue Campus in Betrieb”, sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft.
Mit der zukünftig zur Verfügung stehende Nutzfläche von etwa 35.000 Quadratmetern werden nicht nur aktuelle Flächendefizite behoben, sondern das wissenschaftliche Arbeitsumfeld auf den letzten technischen Stand gehoben werden.
Neben Hörsälen und Seminar- sowie Praktikumsräumen und Skillslab für die Studierenden wird es zur effizienten Nutzung der zur Verfügung gestellten Mittel eine neue, zentrale Forschungsinfrastruktur für Großgeräte geben, die allen beteiligten Zentren zur Verfügung stehen wird und u.a. Patch Clamp (Messmethode in der Elektrophysiologie), Massenspektrometrie (Verfahren zum Messen der Masse von Atomen und Molekülen), DNA-Zytometrie (Methode zur Frühdiagnose bösartiger Tumoren durch Messung des Gehaltes an Erbsubstanz in ihren Zellen) und Raster-Elektronen-Mikroskopie sowie die Möglichkeit zur Gewebeentnahme umfassen wird. Der universitäre Vollbetrieb soll mit dem Wintersemester 2025 starten.
PatientInnen sollen noch rascher von Grundlagenforschung profitieren
„Unser größtes Ziel ist es, PatientInnen möglichst rasch vom Nutzen der Grundlagenforschung profitieren zu lassen“, erklärt MedUni Wien-Rektor Markus Müller. „Mit dieser Bündelung der Kräfte am MedUni Campus Mariannengasse kommen wir diesem Ziel einen gewaltigen Schritt näher. Zum einen werden die ForscherInnen an einem Standort zusammengezogen und können interdisziplinär auf kurzem Weg miteinander kommunizieren, zum anderen rückt die Vorklinik damit noch näher als bisher an die Universitätskliniken im AKH Wien.“