Hacker will Ärzte zu mindestens 5 Jahren Spitalsarbeit verpflichten

Nach Ausbildung im Spital sollen Ärzt:innen an dieses auch gebunden werden. Stadtrat will auch Beschränkung von Wahlarztstellen.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) lässt im Gespräch mit Benedikt Gmeiner bei „ATV Aktuell – Im Fokus“ (01. Mai um 19:25 Uhr) gleich mehrfach aufhorchen. Hacker sucht derzeit nach einer rechtlichen Lösung, Ärzt:innen nach ihrer Ausbildung in öffentlichen Wiener Spitälern auch an diese für mehrere Jahre – Hacker nennt fünf bis zehn – zu binden, um eine direkte Abwanderung in den niedergelassenen Bereich zu verhindern.

Konkret sagt HackerWir arbeiten[…]an einer Regulierung, wo wir als Ausbildner vielleicht auch eine Lösung finden, dass wir Ärzte, die sich ausbilden lassen, auch ans öffentliche Gesundheitssystem für eine Zeit lang nach dieser abgeschlossenen Ausbildung binden.“

Hacker fordert weiters die Ärztekammer auf, über eine Limitierung von Wahlarztstellen nachzudenken: „Die Ärztekammer muss sich überlegen, wie vielen Wahlärzten macht sie überhaupt die Möglichkeit auf, eine Ordination zu eröffnen. Das ist ja nicht in Stein gemeißelt, dass man das auf jeder Ecke machen kann, nach eigenem Gutdünken. Da kann man ja auch darüber nachdenken, dass man Spielregeln dafür aufbaut, […] zum Beispiel eine Limitierung an Stellen.“

Was den Mangel an Fachärzt:innen bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie betrifft, plädiert der Wiener Gesundheitsstadtrat den Ausbildungsschlüssel nochmals zu erweitern: Ein Facharzt/eine Fachärztin soll vier Assistenzärzt:innen ausbilden können.

Auf die Frage, ob der Ausbildungsschlüssel erhöht werden müsste, antwortet Hacker: „Ja, auf jeden Fall. […] Ich verstehe es überhaupt nicht, warum wir da nicht auf eins zu vier wie in Deutschland gehen können. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der neue Gesundheitsminister dieses Thema aufgreift und hier noch einmal den Schlüssel verändert.“

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