2018 machten Brustverkleinerungen knapp 4.4% aller ästhetisch-plastischen operativen Eingriffe aus. Zum Vergleich: Brustvergrößerungen lagen mit 9.2% aller Eingriffe nach wie vor unter den häufigsten Eingriffen. Während es bei Brustvergrößerungen in erster Linie um ästhetische Ansprüche und etwaige psychologische Komponenten geht, steht bei Brustverkleinerung allerdings meist das körperliche Wohlbefinden im Vordergrund.
Entfernung von Fett- und Brustdrüsengewebe
Die Wahl der passenden Operationstechnik hängt von der Größe der Brust, der Menge des abzusaugenden Fett- und Drüsengewebe sowie der Beschaffenheit der Brust ab. Bei besonders großer Mamma wird meist neben einem Schnitt am Rand des Warzenhofs bis zur Brustumschlagfalte ein weiterer Schnitt quer in der Umschlagfalte gesetzt.
Die Schnittführung erfolgt am Unterrand der Brust, um postoperative Narben optisch zu kaschieren. Das Fett- und Brustgewebe hingegen wird nicht nur am Unterrand, sondern bei Bedarf auch höherliegend entfernt. Bei großer Volumenreduktion kann es in Folge zu Hautüberschuss kommen. Dieser wird in der Regel während der laufenden Operation entfernt. Entsprechend ist nach einer Brustverkleinerung nicht nur eine Volumenreduktion, sondern meist auch ein Straffungseffekt zu beobachten. Auch die Brustwarze und der Warzenhof müssen zumindest verlegt, wenn nicht gar verpflanzt werden. Bei allen Operationstechniken ist die Herstellung einer effizienten Blutversorgung der Brustwarze sicherzustellen.
Gründe für eine Brustverkleinerung
Die Grenze zwischen rein kosmetischer und medizinisch indizierter Brustverkleinerung liegt bei etwa 500 Gramm. Brustverkleinerungen, bei denen eine Reduktion um über 500 Gramm pro Mamma erfolgen soll, sind Expertenmeinungen zufolge als medizinisch indizierter Eingriff zu werten. Häufig genannte Gründe sind chronische Schmerzen in der Wirbelsäule oder den Schultern, regelmäßig wiederkehrende dermatologische Infekte in der Brustumschlagsfalte sowie Einschränkungen bei körperlicher Bewegungsfreiheit, beispielsweise beim Sport. Allerdings sind Brustverkleinerungen längst nicht mehr ein ausschließlich weibliches Thema. So wird die Mammareduktion auch bei Männern immer öfter durchgeführt – allerdings in der Regel als kosmetischer Eingriff, der oft auch als weniger invasive Liposuktion den gewünschten Effekt erzielen kann.
Kontraindikationen der Brustverkleinerung
Wenn oft auch nur zu kosmetischen Gründen ausgeführt, handelt es sich bei der Brustverkleinerung dennoch um einen invasiven Eingriff, der unter Vollnarkose vorgenommen wird. Bei starkem Diabetes, Herzerkrankungen, allgemein schlechtem Gesundheitszustand sowie bestehendem Krebsleiden wird meist vor nicht unbedingt notwendigen Narkose-Eingriffen, wie Brustverkleinerungen, abgeraten.
Die richtige Nachsorge
Nach der OP wird die Wundfläche zunächst mit Drainagen versorgt, um Blut sowie Gewebeflüssigkeit abzuführen. Ein fester Verband um die Nähte stabilisiert diese zusätzlich und muss einige Tage getragen werden. Anschließend wird der Druckverband professionell entfernt. In den ersten 3 bis 6 Wochen nach der Brustverkleinerung müssen die PatientInnen stets einen medizinischen BH tragen. So lässt sich die Narbenbildung abschwächen. Sport, Sauna, Schwimmen und übermäßiges Schwitzen ist in den ersten 4 bis 6 Wochen ebenfalls nicht erlaubt. Zudem sollten PatientInnen darauf achten, in dieser Zeit nicht in Bauchlage zu schlafen. Die Fäden gehören bei angemessenem Wundzustand etwa 10 bis 14 Tage nach dem Eingriff gezogen.
Wer übernimmt die Kosten?
Bei einer Brustverkleinerung aus rein kosmetischen Gründen, müssen die PatientInnen die Kosten in der Regel komplett selbst übernehmen – sofern die psychologische Belastung durch die Brust nicht durch einen geeigneten Gutachter bestätigt ist. In manchen Fällen, beispielsweise bei Transsexualität, können Krankenkassen auch der Kostenübernahme der Brustreduktion einer nicht kosmetisch auffälligen oder gesundheitseinschränkenden Brust, zustimmen.