Studie: Effekte einer verkürzten antimikrobiellen Behandlung bei akuter Otitis media bei Kindern

Die Begrenzung der Behandlungsdauer mit Antibiotika stellt eine mögliche Strategie zur Verringerung des Risikos der antimikrobiellen Resistenzbildung bei Kindern mit akuter Otitis media dar.

Aus diesem Grund analysierten Forscher um Alejandro Hoberman von der Universität Pittsburg Daten von 520 Kindern im Alter zwischen 6 und 23 Monaten mit akuter Otitis media, die Amoxicillin-Clavulansäure entweder für die übliche Dauer von 10 Tagen oder für eine reduzierte Dauer von 5 Tagen gefolgt von einem Placebo für 5 Tage erhielten.

Analysiert wurden die klinische Versagensrate der Therapie (basierend auf der Grundlage von Symptomen), die Rezidivrate und eine mögliche begleitende nasopharyngeale Besiedlung.

Im Vergleich zu Kindern, die 10 Tage mit Amoxicillin-Clavulansäure behandelt wurden, hatten jene, die lediglich 5 Tage damit behandelt wurden, eine höhere Versagensrate (77 von 229 Kindern [34%] gegenüber 39 von 238 [16%]). Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen der Rezidivraten, Nebenwirkungen oder nasopharyngealen Kolonisation gezeigt werden.

Bei Kindern, die drei oder mehr Kindern während 10 oder mehr Stunden pro Woche ausgesetzt waren, und bei Kindern, mit einer Infektion in beiden Ohren, waren die Versagensraten größer als bei jenen mit geringerer Exposition gegenüber Anderen und jenen mit Infektion in nur einem Ohr.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass eine verkürzte antimikrobielle Behandlungsdauer bei Kindern im Alter zwischen 6 und 23 Monaten mit akuter Otitis media zu prognostisch schlechteren Ergebnissen führte als die übliche Behandlungsdauer. Es konnte gezeigt werden, dass weder die Rate an unerwünschten Wechselwirkungen noch die Rate der antimikrobiellen Resistenzentwicklung niedriger war.

Quelle

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1606043

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