ÖH Med fordert Finanzierung – StudierendenvertreterInnen treffen sich in Innsbruck

Auch dieses Semester haben sich die HochschülerInnenschaften der öffentlichen Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck sowie der Medizinischen Fakultät Linz in Innsbruck getroffen und gemeinsam Problemfelder im Human- und Zahnmedizinstudium diskutiert. Das Aufnahmeverfahren, der Impfschutz, die Harmonisierung der Studienpläne und die Missstände im Zahnmedizinstudium sind im Mittelpunkt des Treffens gestanden.

Einen großen Brennpunkt stellt das unbezahlte 72-Wochen-Praktikum im Zahnmedizinstudium dar: In diesem werden PatientInnen von Studierenden behandelt, wovon die jeweiligen Kliniken sowohl personell als auch finanziell profitieren. Der zu betreibende Arbeitsaufwand birgt für Studierende vor allem finanzielle Schwierigkeiten. Neben dem Studium sind kaum mehr zeitliche Ressourcen gegeben, einer Nebenbeschäftigung nachzugehen, um laufende Kosten zu decken. „Zur sozialen Absicherung fordern wir eine österreichweite Aufwandsentschädigung für die klinischen Praktika im Zahnmedizinstudium analog zum Klinisch-Praktischen Jahr im Humanmedizinstudium, welches endlich flächendeckend mit einer Aufwandsentschädigung abgegolten werden soll“, so Eren Eryilmaz vom Vorsitzteam der ÖH Med Wien.

Auch der österreichweite Medizin-Aufnahmetest (MedAT) wurde thematisiert. Hierbei verlangen die Universitäten von BewerberInnen eine Teilnahmegebühr in der Höhe von € 110,- pro Antritt. „Die Gebühr für das Aufnahmeverfahren sollte vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft getragen werden und nicht den StudienwerberInnen oder Universitäten zur Last fallen. Das Ministerium ist für die Finanzierung der Universitäten zuständig“, kritisiert Ryan Andrew Zwoelfer vom Vorsitzteam der ÖH Med Graz.

Ein Impfschutznachweis, welcher zurzeit an jedem Standort unterschiedlich gehandhabt wird, ist für Studierende oft mit hohen Kosten verbunden, welche nur teilweise von den Universitäten getragen werden. „Es ist unser Ziel, österreichweit für alle Medizinstudierenden einen kostenfreien Impfschutz zu etablieren“, so Konrad Baum vom Vorsitzteam der Studienvertretung an der Medizinischen Fakultät Linz.

Von Seiten der HochschülerInnenschaften wird kritisiert, dass ein Standortwechsel während des Studiums fast unmöglich ist. „Wir hoffen auf eine starke Einbindung in die Bemühungen der Universitäten, die Studienpläne zu harmonisieren, um Mobilität und Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Gleichzeitig warnen wir vor einem Qualitätsverlust durch massive Eingriffe in die Autonomie der Universitäten“, gibt Natascha Brigo vom Vorsitzteam der ÖH Med Innsbruck zu Bedenken.

Zur Bearbeitung der oben genannten Problemfelder sind sowohl bundesweite als auch lokale Lösungsansätze erforderlich, für die sich die medizinischen HochschülerInnenschaften weiter intensiv an ihren jeweiligen Standorten sowie gemeinsam einsetzen werden.

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