„Lohnerhöhung wurde allen Kärntner Spitalsärzten versprochen“

Ärztekammer-Präsident Dr. Josef Huber reagiert mit Unverständnis auf Weigerung des Landes, die Lohnerhöhung in allen öffentlichen Spitälern zu finanzieren
Mit Unverständnis und Kopfschütteln reagiert der Präsident der Kärntner Ärztekammer Dr. Josef Huber auf die Weigerung des Landes Kärnten, die Erhöhung der Ärztegehälter auch in den nicht landeseigenen, öffentlichen Spitälern zu finanzieren.

“Bei den Lohnverhandlungen war es eine selbstverständliche Tatsache, dass das neue Lohnschema in allen Häusern – auch den nicht landeseigenen – umgesetzt werden muss. Dies ist nicht nur mehrfach protokolliert, sondern es gibt auch ein entsprechendes Schreiben, mit dem sich LH Dr. Peter Kaiser an alle Kärntner Spitalsärzte gewandt hat”, teilt Dr. Josef Huber mit.

Aus seiner Sicht sei es irreführend, wenn man in diesem Zusammenhang von Privatspitälern spricht. “Die fünf Fonds-Krankenanstalten Elisabethinen, St. Veit, Friesach, Waiern und das KH Spittal können ihre Einnahmen nicht beliebig steigern. Sie werden vom Kärntner Gesundheitsfonds finanziert und müssen sich an dessen Vorgaben halten. So legt der Fonds u.a. einen Bezahlungsschlüssel für alle erbrachten Leistungen (LFK-Punkte) fest, wobei die kleineren Häuser gegen die großen KABEG-Häuser ohnehin benachteiligt werden. In einem solchen öffentlich gelenkten System kann man nicht Ärzte zweier Klassen schaffen, indem man die einen entlohnungsmäßig schlechter stellt als die anderen”, betont Huber.

Es sei verwunderlich, dass die zuständige Spitalsreferentin LH-Stv. Dr. Beate Prettner diese unsachliche Ungleichbehandlung forciert, indem sie die Lohnerhöhungen bei der Abgangsdeckung der privaten Spitaler mit Öffentlichkeitscharakter nicht berücksichtigen will. “Damit kommen Zweifel an der Verlässlichkeit des Landes auf und für den Ärzte-Standort Kärnten ist dies ein fatales Signal”, fürchtet Huber.

Er sieht die Gefahr eines schleichenden Abbaus der Kärntner Gesundheitsversorgung: “Offenbar gibt es Bestrebungen, die kleinen Spitäler zugunsten der großen, landeseigenen auszuhungern. Der neue Strukturplan Gesundheit sieht unverhältnismäßig mehr Bettenstreichungen in diesen kleinen Häusern vor und jetzt will man deren Attraktivität senken, indem Ärzten die mehrfach in Aussicht gestellten Lohnerhöhungen vorenthalten werden. Jüngst hat Prettner gar noch eine Reduktion der Abgangsdeckung insgesamt in den Raum gestellt”.

Die Kärntner Ärztekammer lehnt solche Drohgebärden entschieden ab. Sie unterstützt die berechtigten Forderungen der rund 150 Ärztinnen und Ärzte in den kleineren Spitälern mit Öffentlichkeitscharakter, die für die Versorgung der Bevölkerung unverzichtbar sind. “Ich erwarte mir vom Herrn Landeshauptmann, dass er zu seinen Ankündigungen steht und den Worten auch Taten folgen lässt”, so Präsident Dr. Huber abschließend.

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