Geplante Einsparungen des KAV werden zu Leistungsreduktionen führen
Wien (OTS Presseaussendung) – Die heute bekannt gewordenen Forderungen des KAV als Gegenfinanzierungsmaßnahmen zu Grundgehaltssteigerungen bei den Wiener Spitalsärzten_innen führen unweigerlich zu Leistungs- und Qualitätsreduktion. “Die geforderten Einsparungen führen nicht nur zu massiv mehr Druck auf Ärztinnen und Ärzte, sie bedrohen die Qualität der Gesundheitsversorgung in Wien generell”, warnt Beate Meinl-Reisinger, Landessprecherin von NEOS Wien.
Die Verhandlungen sind die Folge des neuen Ärztearbeitszeitgesetzes, das die durchschnittliche Arbeitszeit reduzieren wird. NEOS hat schon damals darauf hingewiesen, dass man die Auswirkungen dieses Gesetzes planen müsse, da es logischerweise zu Leistungsreduktionen und Arbeitsverdichtung führen werde sowie massive Gehaltseinbußen für Ärzte bedeutet. “Dass man sich offenbar nicht auf die Folgen des Gesetzes in Wien vorbereitet hat, ist skandalös”, ärgert sich Meinl-Reisinger. Die Bevölkerung werde die Auswirkungen jedoch bald spüren: “Im Moment wird in den Spitälern so wie bisher gearbeitet. Spätestens im Mai kann das dann aufgrund von nötigen Zeitausgleichs nicht mehr aufrechterhalten werden und es wird zu weniger Leistungen kommen – einfach weil zu wenige Ärzte da sein werden”, warnt Meinl-Reisinger.
In Richtung der bekannt gewordenen Forderungen (12h Schichtdienst, Reduktion der Diensträder, Streichung von Ärztestellen sowie Ausbildungsstellen und das geplante Verbot von Nebenbeschäftigungen und Ordinationen) sagt Meinl-Reisinger: “Manches ist durchaus nachvollziehbar, aber in Summe ist schon stark zu befürchten, dass es eine Leistungs- und Qualitätsreduktion in den Spitälern geben wird. Die Gefahr der Unterversorgung besteht. Hier braucht es schon mehr Weitblick, weil das sonst erstens in Richtung einer noch deutlicheren 2-Klassen-Medizin führen wird und zweitens Wien natürlich auch im internationalen und nationalen Wettbewerb um Ärzte steht.”
NEOS sieht die einzige Chance in echten strukturellen Reformen, die die Verantwortung für die Folgen der neuen Regelungen nicht allein auf die Ärzte abwälzt. “Mit Sicherheit braucht es ein ordentliches Grundgehalt um die besten Ärzte auch weiter in Wien zu haben. Klassenkämpferische Töne wie von Seiten der Patientenanwältin Pilz sind jedenfalls wenig hilfreich”, so Meinl-Reisinger abschließend.